Quellen und Forschungen zur Reformationsgeschichte

neu: QFRG 105 - Konfessionelle Erziehung in einer evangelischen Reichsstadt: Quellen zur Bildungs-, Sozial- und Musikgeschichte des Esslinger "Collegium Alumnorum" 1598-1810

Sabine Arend (Hg.), Gütersloh 2023, € 139

Das Collegium Alumnorum der Reichsstadt Esslingen war eine frühneuzeitliche evangelische Stipendienanstalt mit Internat für begabte Schüler, die von 1598 bis 1810 Bestand hatte. 

Zur Geschichte des Collegium Alumnorum sind verschiedene Quellengruppen aus vier Jahrhunderten überliefert. Neben Ordnungen für die Lateinschule und Statuten für die Stipendiaten handelt es sich um Ratsprotokolle, Korrespondenz, Berichte und Gutachten sowie eine über die gesamte Laufzeit der Anstalt geführte Matrikel sämtlicher Stipendiaten mit Angaben zu ihrem weiteren Lebensweg. Das Herzstück der Überlieferung sind die kontinuierlich halbjährlich geführten Berichte der Rektoren über rund 200 Stipendiaten aus den Jahren 1601 bis 1771, in denen die „Schülerkarrieren“ transparent werden.

Diese Quellen werden hier erstmals aus verschiedenen Archiven für die gesamte Laufzeit der Institution zusammengestellt und ediert. Sie zeichnen die Entwicklungslinien der Anstalt nach, die im Reformationsjahrhundert gegründet wurde und über 212 Jahre bestand. Zugleich dokumentieren sie die kontinuierliche Entwicklung des städtischen Kirchenregiments seit der Reformation bis zu ihrem Ende am Beginn des 19. Jahrhunderts. Die Dokumente geben weiterhin Einblick in die konfessionelle Erziehung der Absolventen, die – das ist ebenfalls besonders – nicht dem Adel oder dem gehobenen Bürgertum entstammten, sondern aus Handwerkerfamilien und einfachen Berufsständen kamen.